EdiMotion 11. – 14.10.2024

Filme

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ANNA ZEIT LAND

Hommage Ehrenpreis Schnitt

ANNA ZEIT LAND begleitet zwei Frauen auf ihren getrennten Reisen durch Deutschland in den Jahren 1989-1993. Beide heißen Anna. Eine sammelt Töne, Geräusche, politische Reden und Musikfragmente, die andere sammelt Bilder. Fotos, Archivbilder, Filmmaterial und Tonelemente verbinden sich zu einer Erfahrung von filmischer Assoziation. Der Film wandelt an Grenzen von Form und Genre. Die filmische Konstruktion reflektiert die deutsche Gegenwart und Vergangenheit. Bewaffnet mit Fotokamera und Tonbandgerät nehmen die beiden Annas die Realität auf, wie sie sich ihr nähern, ohne sie zu bewerten. Unvoreingenommen und spontan finden sie sich in einer befremdlichen Welt wieder, in der Ideologien für obsolet erklärt worden sind. Das Einzige, was zählt, ist die Gegenwart, wie der Arbeitstitel des Films, "Abschied von Morgen", andeutet. Vier Jahren Drehzeit folgte ein Jahr intensiver Montagearbeit.

DE 1994, 100 Min. Montage: Gabriele Voss. Regie: Christoph Hübner. Buch: Christoph Hübner, Gabriele Voss. Kamera: Christoph Hübner, P.C. Neumann. Darstellerinnen: Angela Schanelec, Stephanie Adams.Ton: Rainer Komers. Musik: Erwin Stache. Mischung: Rob Rijnders/TBS. Negativschnitt: Ljiljana Fisch. Titel/Grafik: Georg Temme, Fotografie: Tina Bara, Ina Eder. Produktion: Christoph Hübner Filmprodukion.

dt. OmU engl. UT

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BISONS

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Auf einem Bauernhof im Schweizer Jura-Gebirge ist vor kurzem das Familienoberhaupt gestorben und hat seiner Witwe Mathilde unerwartete Schulden hinterlassen. Der jüngere Sohn Steve unterstützt seine Mutter bei der Viehzucht, aber eigentlich gilt die Leidenschaft des massiven Mannes dem traditionellen Schweizer Kampfsport Schwingen. Die Rückkehr des älteren Sohnes Joël an den Hof wird von der Mutter begrüßt, doch Steve reagiert zunächst argwöhnisch und feindselig. Um die Schulden zu tilgen und den drohenden Zwangsverkauf des Hofes zu verhindern, überzeugt Joël schließlich seinen jüngeren Bruder, als Kämpfer bei illegalen Wettkämpfen in Frankreich aufzutreten.

CH, FRA 2024.
Montage: Nicolas Hislaire. Regie: Pierre Monnard. Buch: Yves Patrick Delachaux, Joseph Incardona, Emmanuelle Fournier-Lorentz, Dominique Turin, Nicolas Hislaire. Kamera: Joseph Areddy. Musik: Nicolas Rabaeus. Ton: Henri Maïkoff, Denis Séchaud, Benjamin Benoit. Produktion: P.S. Productions (CH), Les Contes Modernes (FRA). Schauspiel: Maxime Valvini, Karim Barras, Marie Berto, India Hair, Adel Bencherif, u. a. Verleih: Ascot Elite, Zürich.
103 Minuten, Französisch mit deu. UT. Kinostart: 07.02.2024 (Romandie)

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DIE ANHÖRUNG

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Ein filmisches Experiment gibt Einblick in die heikle Anhörungssituation von Geflüchteten und weckt Fragen zu Asylverfahren generell: Vier reale Asylbewerber*innen durchleben die Befragung des Schweizer Staatssekretariats für Migration (SEM) zu ihren Fluchtgründen noch einmal – gemeinsam im Rollenspiel mit echten Angestellten des SEM samt Dolmetscher*innen und Protokollant*innen. Wird es den Asylsuchenden diesmal gelingen, ihre Geschichte so zu schildern, dass sie kritischer Hinterfragung durch die Beamt*innen standhält, dass sie offiziellen Asylkriterien entspricht und glaubwürdig wirkt? Für die existenzielle Entscheidung über ihre Zukunft werden alle Aussagen akribisch analysiert und passende Beschreibungen für Gefühlsäußerungen mit Dolmetscher*innen diskutiert. Auslassungen in der emotionsbeladenen Schilderung von Traumata machen verdächtig, Nuancen der Glaubwürdigkeit sind abhängig von der Güte der Übersetzung. Wie ist der Blick der Beamt*innen auf das System und ihre Rolle darin? Auch diese Wahrnehmung wird Teil des Settings.

CH 2023. Montage: Lisa Gerig, Ruth Schläpfer. Regie/Buch: Lisa Gerig. Kamera: Savino Caruso, Ramon Geiger. Musik: Martina Berther. Ton: Julian Fuchs. Produktion: Ensemblefilms. Verleih: Outside the Box.
81 Minuten. Kinostart (CH) 25. Januar 2024

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FALLING INTO PLACE

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Auf der schottischen Isle of Skye lernen sich Kira und Ian kennen und verbringen zwei Tage miteinander. Sie flirten und spaßen miteinander, wandern durch die karge Winterlandschaft, sprechen über Liebe und das Leben. Beide sind Mitte 30 und auf der Flucht – vor ihrer Vergangenheit ebenso wie vor den Realitäten ihres jetzigen Lebens. Kira ist frisch getrennt und grübelt, ob sie immer an die Falschen gerät. Ian befindet sich in einer Beziehung, ist aber unzufrieden. Zudem vermeidet er den Kontakt zu seiner komplizierten Familie. Zwischen Kira und Ian könnte sich etwas entwickeln – doch dann werden sie auseinander gerissen bevor sie ihre Kontakte ausgetauscht haben. Beide kehren nach London zurück, ohne zu ahnen, dass sie in derselben Stadt leben.

DE, GBR 2023.
Montage: David J. Achilles. Regie, Buch: Aylin Tezel. Kamera: Julian Krubasik. Musik: John Hopkins, Ben Lukas Boysen. Ton: Jaime Sotelo, Jonathan Schorr, Lars Ginzel. Produktion: Weydemann Bros (DE), Compact Pictures (GBR). Schauspiel: Aylin Tezel, Chris Fulton, Alexandra Dowling, Rory Fleck Byrne, u. a. Verleih: Port au Prince, Berlin.
113 Minuten, Englisch mit deu. UT. Kinostart: 07.12.2023 (DE)

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HERRSCHAFT

Wettbewerb The Edit Space Förderpreis Schnitt

Im Führerstand eines Zuges rasen wir durch eine ländliche Gegend, vorbei an Häusern, Hügeln und Kühen. Kurz nach einem Tunnel passiert es: Ein Baum liegt auf den Gleisen, der Zug rast ungebremst darauf zu und entgleist. Ein Auto wird gerammt. Sanitäter kommen zum Unglücksort und versuchen, einen Menschen zu reaninieren. Auch die Presse ist schon da. Doch dann kommt eine große Hand aus dem Himmel herunter und setzt den Zug wieder auf seine Schienen ... Wir sehen Szenen aus einer Eisenbahn-Modellbauwelt, wir sehen die Menschen, die diese Szenen arrangiert haben, und blicken schließlich auf unsere eigene, von uns geschaffene Welt mit neuen Augen.

AT 2024. Montage, Regie: David Graudenz. Kamera: Jelïn Nichele. Ton: Ella Stanley. Produktion: Tiana Hsu, Joshua Jádi. Schauspiel: Die Mitglieder des Modellbahnclub BK 1951 Wien.
11 Minuten. Filmakademie Wien.

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© Simone Settimo © Simone Settimo

IL COMPLEANNO DI ENRICO

Wettbewerb The Edit Space Förderpreis Schnitt

Dezember 1999. Francesco wird von seinem Vater auf die Geburtstagsfeier von Enrico gefahren. Ein Junge, der mit seiner Familie in einem Bauernhaus auf dem Land lebt. Sie sprechen über den Millenium-Bug, der in ein paar Tagen vielleicht schon die ganze Welt lahmlegen wird. Der schüchterne Francesco fremdelt nicht nur mit den anderen Kindern auf der Party, sondern auch mit den Erwachsenen. Besonders dem betrunkenen Vater von Enrico und der kranken Großmutter, die ihn leise wimmernd mit ihren Augen fixiert. Und plötzlich verschwindet.

D 2024. Montage, Regie, Buch: Francesco Sossai. Kamera: Giulia Schelhas. Musik: Non Voglio Che Clara. Ton: Sebastian Pablo Poloni, Artiom Constantinov. Produktion: Cecilia Trautvetter, François Pierre Clavel. Schauspiel: Nicola Cannarella, Matthias Tormen, Denis Fasolo, Elia Luciani, Luisa Trigilla u. a.
17 Min. Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

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IM TOTEN WINKEL

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Drei Kapitel, drei Perspektiven: Eine deutsche Regisseurin versucht im kurdischen Nordosten der Türkei einen Dokumentarfilm zu drehen. Im Mittelpunkt steht ein Ritual gegen das Vergessen, mit dem eine Dorfbewohnerin die Erinnerung an ihren vor 25 Jahren entführten Sohn wach hält. Doch die Dreharbeiten werden beobachtet und durch zunehmend bedrohliche Zwischenfälle behindert. Der Perspektivwechsel zu dem Beschatter offenbart aber: Auch dieser fühlt sich beobachtet und wird durch rätselhafte Psycho-Tricks mürbe gemacht. Zudem wird seine kleine Tochter, deren intensiver Blick mehr zu erfassen scheint als alle Erwachsene um sie herum, von geheimnisvollen Visionen heimgesucht.

DE 2023.
Montage: Serhad Mutlu, Jörg Volkmar. Regie, Buch: Ayşe Polat. Kamera: Patrick Orth. Musik: Martin Berger, Matthias Wolf, Martin Rott. Ton: Johannes Grehl, Stefan Korte, Jürgen Funk. Produktion: Mîtosfilm, Punktpunktpunkt Filmproduktion. Schauspiel: Katja Bürkle, Ahmet Varli, Çağla Yurga, Aybi Era, u. a. Verleih: Missing Films, Berlin.
118 Minuten, Kurdisch, Deutsch, Englisch, Türkisch mit deu. UT. Kinostart: 04.01.2024 (DE)

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JAKOBS ROSS

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

In einem gehobenen Fabrikantenhaushalt des 19. Jahrhunderts träumt die begabte Magd Elsie von einem Leben als Musikerin. Unterstützt wird sie darin von der Tochter des Hauses, die Elsie zum Studium nach Florenz mitnehmen möchte. Doch der Hausherr fädelt stattdessen eine Zwangsheirat von Elsie mit dem Rossknecht Jakob ein. Als armselige Pächter in ein verfallenes Berghaus abgeschoben, wollen sich beide mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Jakob strebt an, ein eigenes Pferd zu erwerben, um sich als Fuhrmann selbständig zu machen. Elsie hingegen sehnt sich immer noch nach der unerreichbar scheinenden Welt der Musik. Erst das Auftauchen einer Gruppe von jenischen Wandermusikanten scheint sie ihrem Traum etwas näher zu bringen.

CH, LUX 2024.
Montage: Isabel Meier. Regie: Katalin Gödrös. Buch: Urs Bühler. Kamera: Sebastian Edschmid. Musik: Balz Bachmann. Ton: Yves Bémelmans, Manu Gerber, Jacques Kieffer. Produktion: Turnus Film (CH), Amour Fou (LUX). Schauspiel: Luna Wedler, Valentin Postlmayr, Eugénie Anselin, Max Hubacher, Luc Feit, u. a. Verleih: Ascot Elite, Zürich.
103 Minuten, Schweizerdeutsch mit deu. UT. Kinostart: 18.01.2024 (Deutschschweiz)

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LEERE NETZE

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Narges und Amir lieben sich und treffen sich heimlich außerhalb ihrer Stadt in einer Bauruine am Meer. Sie würden gerne heiraten, aber der traditionelle iranische Brautpreis, den die wohlhabenden Eltern von Narges fordern, ist für den aus bescheidenen Verhältnissen stammenden Amir unerreichbar. Als er auch noch seinen Job als Kellner verliert, versucht Amir sein Glück in einer ländlichen Fischerei am Kaspischen Meer. Doch die harte körperliche Arbeit, schlechte Bezahlung und Entfernung zur Stadt wird zur zusätzlichen Belastung für die Liebesbeziehung. In dem Versuch, endlich an genug Geld zu kommen, lässt sich Amir als Bote für den Transport von illegal gefischtem Kaviar einspannen.

DE, IRN 2023.
Montage: Anne Jünemann. Regie & Buch: Behrooz Karamizade. Kamera: Ashkan Ashkani. Musik: John Gürtler, Jan Miserre, Saba Alizadeh. Ton: Bahman Ardalan, Ansgar Frerich, Florian Beck. Produktion: Basis Berlin Filmproduktion, Living Pictures Production (DE), Rainy Pictures (IRN). Schauspiel: Hamid Reza Abbasi, Sadaf Asgari, Keyvan Mohamadi, Pantea Panahiha, Mehrdad Bakhshi, u. a. Verleih: Port au Prince, Berlin.
101 Minuten, Farsi mit deu. UT. Kinostart: 18.01.2024 (DE)

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LE FILM DE MON PÈRE

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Jean Guarnerie übergibt seine filmischen Tagebücher an Sohn Jules – nach all den mäandernden eigenen Drehs auf dem Familienchalet möge er halt daraus einen Film machen, Hauptsache er bringt mal etwas zuende. Jules erfüllt dem Vater den Herzenswunsch, wenn auch ganz anders als erwartet: Die Auseinandersetzung mit dem sperrigen Material wird zu einem filmischen Emanzipationsprozess, das Publikum zu Reisegefährt*innen in die schillernd-neurotische Familiengeschichte. Auf der Leinwand entsteht im Kontrast eigener und väterlicher Bilder ein in der Realität kaum möglicher, durchaus humorvoller Dialog mit dem Vater, den Adoptivgeschwistern, der geisterhaft die Szenerie prägenden verstorbenen Mutter und nicht zuletzt der eigenen Haltung.

CH 2022. Montage: Jules Guarneri. Buch: Jules Guarneri Arnaud Robert. Regie: Jules Guarneri. Kamera: Jules Guarneri, Jean Guarneri. Musik: Louis Jucker. Produktion: Intermezzo Films. Verleih: firsthandfilms.
73 Minuten. Kinostart (CH): 8.6. 2023

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NUESTRA SOMBRA

Wettbewerb The Edit Space Förderpreis Schnitt
 

Der Himmel bringt schlechte Omen: Während eine große Sonnenfinsternis sich einem kleinen Ort in Argentinien nähert, fangen die Hunde an zu bellen. Der Ort ist von dichten, uralten Wäldern umschlossen, in denen die neuen Geräusche der Motorsägen nie verstummen. Bäume fallen, Menschen werden krank, oder verschwinden. Es gibt Mächte, die unsere Welt formen. Sie sind im Sichtbaren verborgen.

D 2024. Montage, Regie, Buch, Produktion: Agustina Sánchez Gavier. Kamera: Constanza Sandoval. Musik: Joel Jaffe. Ton: Henning Hein. Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln. Schauspiel: Liliana Ojeda, Marcia Majcher, León Kallsten u. a.
20 Minuten. Kunsthochschule für Medien Köln

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REMEMBER, BROKEN CRAYONS COLOUR TOO

Wettbewerb The Edit Space Förderpreis Schnitt

Shannets Stimme hallt in der Dunkelheit einer modernen Stadt wider, die in der Nacht völlig menschenleer ist. Während sie durch die einsamen Straßen wandert, wird sie von Erinnerungen heimgesucht. Verloren und gefangen in einem endlosen Kreisel aus Gedanken erinnert sie sich schließlich an den schlimmsten Tag ihres Lebens. Es war ein sonniger Tag. Ein Tag, der sie bis ans Ende ihres Lebens verfolgen wird. Die schrecklichen Erinnerungen verwandeln sich schließlich in Musik - und eine wichtige Erkenntnis.

CH 2023. Montage: Manuel Viktor Troxler. Regie, Buch: Shannet Clemmings, Urša Kastelic. Kamera: Alvaro Kreyden. Musik: Tracy September. Ton: Zoë Bayer, Aleksandar Rancic. Produktion: Filippo Bonacci, Gabriel Grosclaude. Schauspiel: Shannet Clemmings u. a.
13 Minuten. Zürcher Hochschule der Künste ZHdK.

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STILLSTAND

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Mit Covid 19 wurde im Frühjahr 2020 die Welt eine andere: Zwei Jahre Pandemie, zwei Jahre Wien in der Krise, zwei Jahre Menschen, die damit umgehen müssen. Leere öffentliche Räume, volle Intensivstationen und Leichenhallen, politisches Troubleshooting und mediale Erklärungsversuche, zunehmend Proteste. Auf der einen Seite die, die auf der Strecke bleiben, auf der anderen Seite viele unterschiedliche Menschen, die über alle Lockdowns und Lockerungsphasen hinweg damit beschäftigt sind, die Grundversorgung herzustellen – in den Krankenhäusern, in den Schulen, im Einzelhandel, mittels Kultur und auch im Rathaus. Was bewegt der äußere Stillstand in den Menschen, wie bewegen sie sich unter den veränderten Bedingungen und wohin bewegt sich die Gesellschaft als Ganzes?

A 2023. Montage: Gernot Grassl. Regie, Kamera: Nikolaus Geyrhalter. Ton: S. Martynyuk, L. Mikulova, N. Czamler, M. Meichsner, A. Koller. Produktion: NGF - Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion. Verleih: Stadtkino Filmverleih.
137 Minuten. Kinostart (AT): 9.2.2024

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THE NIGHTINGALE

Gastland Australien

Tasmanien 1825: Für die aus Irland stammende Gefangene Clare ist das Leben in der australischen Strafkolonie die Hölle. Als quasi Leibeigene des britischen Offiziers Hawkins ist sie permanentem Missbrauch und perfider Gewalt ausgesetzt. Nach einer besonders traumatischen Zuspitzung verbleibt ihr nur noch der finstere Drang nach Rache.

Clare verfolgt ihre Peiniger durch die tasmanische Wildnis und findet dabei Unterstützung durch Billy, einen einheimischen Fährtenleser. Er ist ein Überlebender des „Black War“, einem verheerenden Vernichtungskrieg der britischen Besatzer gegen Tasmaniens Ureinwohner. Aus dem anfänglich von Billys Misstrauen und Clares offenen Rassismus begleitetem Zweckbündnis der beiden, erwächst allmählich eine Freundschaft.

AUS 2018 – 136 Minuten, Englisch, Irish Gaelic, Aboriginal "Palawa Kani", mit engl. UT.

Montage: Simon Njoo. Regie & Buch: Jennifer Kent. Bildgestaltung: Radek Ladczuk. Musik: Jed Kurzel. Ton: Dean Ryan, Robert Mackenzie, Pete Smith. Produktion: Causeway Films, Made Up Stories. Schauspiel: Aisling Franciosi, Sam Claflin, Baykali Ganambarr, Damon Herriman, Magnolia Maymuru, u. a. Verleih: Transmission Films (AUS), FilmNation Entertainment (INT).

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THE SILENCE OF 600 MILLION RESULTS

Wettbewerb The Edit Space Förderpreis Schnitt

Eine junge Frau ist überraschend schwanger geworden. Sie macht mehrere Selbsttests. Sie googelt nach der Wahrscheinlichkeit eines falschen Ergebnisses, nach einem Frauenarzt in der Nähe, meldet sich in der WhatsApp-Gruppe ihrer Arbeit krank, lenkt sich bei Instagram ab, telefoniert mit ihrer Mutter, schickt Sprachnachrichten an den Kindsvater, versucht bei Influencern, in Videos und in Foren eine Antwort auf eine drängende Frage zu finden: Soll sie abtreiben oder nicht? Nie sehen wir das Gesicht dieser jungen Frau. The Silence of 600 Million Results zeigt ausschließlich die Bildschirme ihrer Geräte, während sie versucht eine Entscheidung in der überwältigenden Pluralität von Informationen, Meinungen und Emotionen zu treffen.

D 2024. Montage: Leila Fatima Keila. Regie, Buch: Sophie Lahusen. Buch: Beatrix Rinke. Musik: Jiro Yoshioka. Ton: Xavier Fleming. Produktion: Nora Kilroy, Jonas Windgassen. Schauspiel: Svenja McGrath, Alice Knorz, Aiden Tierney, Walter McGrath.
16 Minuten. Hochschule für Fernsehen und Film München

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© W-FILM © W-FILM

VERGISS MEYN NICHT

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

2018 besetzen Klimaaktivist*innen den Hambacher Wald, der bald zum Symbol des Widerstands gegen Politik und Wirtschaft wird. Aktivist*innen leben in verschiedenen Camps in 30 Metern Höhe in selbstgebauten Baumhäusern und versuchen, die drohende Rodung zu verhindern, indem sie das eigene Leben als Gewicht in die Waagschale werfen. Filmstudent Steffen Meyn begleitet als eine Art „embedded Journalist“ die Protestaktion zwei Jahre lang mit einer 360°-Helmkamera und stirbt schließlich beim Sturz aus einem Baumhaus während einer polizeilichen Räumung – eine Tragödie, die Aktivist*innen und Öffentlichkeit verstört und die Spuren hinterlassen wird. Der Film kombiniert das von Meyn in solidarischer, aber nicht unkritischer Haltung gedrehte Material mit aktuellen Interviews mit Aktivist*innen und fragt erneut, wie weit Protest gehen kann, soll oder muss.

DE 2023. Montage: Ulf Albert. Regie/Buch: F. Fragale, K. Kuhlendahl, J. Mühlhoff. Kamera: C. Neubohn, N. Daniels, Steffen Meyn. Ton: R. Musolff, K. Kuhlendahl. Produktion: Made in Germany. Verleih: W-Film.
102 Minuten. Kinostart: 21.09.2023 (DE)

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VOM ENDE EINES ZEITALTERS

Hommage Ehrenpreis Schnitt

Alle reden vom Klimawandel. Und dass sich etwas ändern muss. Mit dem Ende des Steinkohle-Bergbaus ändert sich im Ruhrgebiet eine ganze Lebenskultur. 2018 schließt nach 150 Jahren mit Prosper/Haniel die letzte Zeche des Ruhrgebiets. Menschen bleiben übrig. Wie gehen sie mit dem Ende des Zeitalters um, das seit Generationen ihr Leben prägte? Helfen Industriedenkmäler und Kulturveranstaltungen, eine neue Identität zu finden? Was bedeuten Brauchtum und Vereinsleben noch, wenn der zugrunde liegende Kern entfernt wurde? Was war, was bleibt, was kommt? VOM ENDE EINES ZEITALTERS kehrt zurück an die Orte, die nun verlassen und verändert werden. Christoph Hübner und Gabriele Voss zeigen, wie der Wandel das Zusammenleben und einzelne Schicksale betrifft. Ein Projekt, das aus der Zeit fällt - und doch von ihr erzählt. Ein Film, in dem das Ende noch nicht zu Ende ist. Und die Zukunft schon begonnen hat.

DE 2023, 155 Min. Montage: Gabriele Voss. Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss. Kamera: Christoph Hübner. Untertage-Kamera 2019: Sebastian Behler, Jochen Balke. Ton: Gabriele Voss. Sounddesign: Guido Zettier. Mischung: Stefan Korte. Coloristin: Susi Dollnig AAC. Produktion: Christoph Hübner Filmprodukion.

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WIR WAREN KUMPEL

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

2018 wurde die Steinkohleförderung in Deutschland eingestellt. Was macht es mit dem Leben der Bergleute, wenn die identitätsstiftende Arbeit als Kumpel wegbricht? Eine letzte Schicht im Stollen, ein letztes Mal den Kohlestaub in der Dusche wegschrubben, Abschiedsreden, Abschiedsfotos und dann? Wie erkundet man neue Perspektiven, neue Hobbys, neue Berufe? Während Martina, nach ihrer Geschlechtstransition die einzige Frau im deutschen Bergbau, bereits vor Zechenschließung in den Kaliabbau gewechselt ist, vermisst „Locke“ angesichts zermürbender Wortgefechte mit der pubertierenden Tochter seinen Freund „Langer“, der eine sinnstiftende Arbeit als Schulbusfahrer gefunden hat. Der vor 20 Jahren aus Sri Lanka eingewanderten Berglokführer Kiri will sich selbst und seinen Kindern den Abschied aus der geliebten Bergbaudentität begreiflich machen und nähert sich darüber wieder den Traditionen seines Herkunftslandes. Und Thomas, der nie bei der Mutter auszog, muss um einen Platz am Herd kämpfen um sein neues Hobby Kochen zu verteidigen.

DE 2023. Montage: Natali Barrey, Annette Brütsch, Jonas Matauschek. Buch/Regie: Christian J. Koch, Jonas Matauschek. Kamera: Sebastian Klatt. Ton: Waldemar Bruch. Musik: Alexandre J. Maurer.
Produktion: Catpics / Elemag Pictures. Verleih: Filmperlen.
104 Minuten. Kinostart (DE) 29.2.2024.

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