EdiMotion 13. – 16.10.2023

Workshops

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Kunstschnitt – Montage im musealen und performativen Raum

Dozent: Clemens Walter
Freitag, 13.10.2023, 10:00-13:30 Uhr

Was bedeutet es für Dramaturgie und Montage, wenn das Publikum einer Videoinstallation den Ausstellungsraum frei betreten und verlassen kann? Wie kann eine Videoprojektion am Theater mit den Spielenden auf der Bühne interagieren?
Clemens Walter arbeitet seit rund 20 Jahren als Videokünstler für Museen und Theaterproduktionen. Im Workshop teilt der diplomierte Filmeditor seine Montageerfahrungen außerhalb der klassischen Kinoleinwand und gibt Einblicke in die Entstehung von Videoprojektionen und Live-Videos in Theaterstücken.
Im ersten Teil des Workshops werden verschiedene Erzählformen im musealen Raum vorgestellt und diskutiert. Im zweiten Teil steht die Genese von Videoprojektionen für eine Theaterproduktion im Fokus. Dabei wird ein Live-Schnittkonzept vorgestellt, dass von den Teilnehmenden selbst erprobt werden kann.

Vom Finden der Erzählung: Chaos, Ordnung und die Suche nach Sinn

Dozentin: Gabriele Voss
Freitag, 13.10.2023, 10:00-13:30 Uhr

Was ist eine Geschichte? Und was ist das Gegenteil einer Geschichte? Welche Narrative gibt es und was unterscheidet sie? Wie entstehen Interesse und Aufmerksamkeit beim Publikum? Wie verhält sich das gedrehte Material zu den dramaturgischen Anforderungen? Und was haben die verschiedenen Erzählformen mit unserer Wahrnehmung der Welt zu tun? Anhand verschiedener Filmbeispiele wird gemeinsam den Ursprüngen unterschiedlicher dramaturgischer Konzepte nachgegangen.

You Had Me at Hello – Filmanfänge wirkungsvoll gestalten

Dozentin: Kyra Scheurer
Freitag, 13.10.2023, 10:00-13:30 Uhr

Die dramaturgische Kraft eines gelungenen Filmanfangs wirkt als “Keimzelle” und bündelt idealer Weise die Essenz des ganzen Films. Aber häufig gibt es Schwierigkeiten, im Montageprozess den richtigen Einstieg zu finden. Wie stellt man von Beginn an eine Balance zwischen Autor*innenhaltung und Publikumsnähe her, etabliert das Genre oder eine besondere Erzählperspektive und wie setzt man nachhaltig visuelle Akzente? Und welche Rolle spielen das emotionale Thema einer Geschichte, die Einführung von Figuren und das Etablieren von Spannungsbögen?

Ziel des Workshops ist - nach einer kurzen Einführung in die Besonderheiten von Filmanfängen - vor allem das "gemeinsam sehen lernen": Zahlreiche Filmanfänge, teilweise in alternativen Schnittfassungen werden in der Gruppe diskutiert, verglichen und analysiert. Daraus ergibt sich ein wachsendes Wissen, um dramaturgische und medienwirkungspsychologische Techniken der Exposition auf das eigene Arbeiten anzuwenden.

Was bin ich? Möglichkeiten der Porträtmontage

Dozentin: Mechthild Barth
Freitag, 13.10.2023, 14:30-18:00 Uhr
 

Wenn Protagonist*innen zustimmen, dass ein filmisches Porträt über sie gemacht wird, gehen sie oft davon aus, dass es eigentlich nur eine mögliche Perspektive dafür gibt: Den wenigsten ist im Voraus bewusst, in welchem Maße Regie und Montage das Bild beeinflussen, das nach außen getragen wird. Was erwarten die jeweiligen Seiten, welche Rolle spielen Berühmtheit und Medienerfahrung der Porträtierten und wie verhält sich die Montage dazu? Wie findet und gestaltet man die authentischen Momente jenseits von Selbstdarstellung und Kontrollbedürfnis? Auch die Position der Regie prägt die Erzählperspektive: Wie viel Nähe ist wichtig, was zu viel, was verfälschend? Und was passiert, wenn man als Editor*in im Laufe des Schnittprozesses eine eigene Haltung, Begeisterung oder Ablehnung entwickelt? Dann verdoppelt sich die Verantwortung, denn dann hat nicht nur die porträtierte Person, sondern im gleichen Maße die Regie mit den Konsequenzen des im Schnitt entstandenen Bildes zu leben.

Im Workshop werden Porträtmontagen berühmter Persönlichkeiten wie „Scooter“ und „McCarthy“ den Porträtfilmen unbekannter Protagonistinnen wie „Bilder (m)einer Mutter“ und „Mamacita“ gegenübergestellt und Fragen von Dramaturgie und Einflussnahme gemeinsam diskutiert: Welchen Konflikt muss man zeigen, welches Versagen, welche Eigenschaften, wieviel Kontext, damit erfahrbar wird, was den porträtierten Menschen ausmacht?

Impulsgeber Schneideraum – Das Zusammenspiel von Montage und Musikalität

Dozent: Kaya Inan
Freitag, 13.10.2023, 14:30-18:00 Uhr

Wie wichtig Rhythmus und Musikalität allgemein für die Montage von Filmen sind, ist nahezu ein Allgemeinplatz. Aber wie sieht ganz konkret das Zusammenwirken der beiden Ebenen Filmmusik und Schnittprozess aus, wie kann man sich gegenseitig befruchten, wie gemeinsam neu denken und anders arbeiten? Anhand zweier eigener Filmbeispiele, dem Schnitt Preis Spielfilm-Gewinner 2021 Wanda mein Wunder und dem Sängerinnen-Porträt Stand up my Beauty, gibt Editor Kaya Inan konkrete Einblicke. Zwei musikalische Sequenzen werden in ihrer Entstehung am Schneidetisch rekonstruiert: Was war der erste Impuls für die Sequenzen, was für Material war ihre Grundlage, wie wurde Wirkung und Zusammenspiel von Musik und Montage verändert und welche Rolle spielte die Positionierung der musikalischen Sequenz in der Gesamtdramaturgie des Films?

KI in Bildmontage und Tongestaltung – Entwicklungen, Aussichten und Chancen

Dozenten: Sebastian Wild und Roman Strack
Freitag, 13.10.2023, 14:30-18:00 Uhr

Die Entwicklung von KI-basierten Anwendungen schreitet auch bei Werkzeugen zur Bild- und Tongestaltung rasant voran. Dabei wird Künstliche Intelligenz im Allgemeinen vor allem als Bedrohung wahrgenommen. Doch gibt es nicht auch Möglichkeiten diese Hilfsmittel kreativ einzusetzen? Können AI-Tools Freiräume schaffen indem sie Arbeitsabläufe beschleunigen oder sogar inspirierend wirken? Sicher scheint jedenfalls, dass Filmschaffende die aktuellen Umbrüche nicht ignorieren sollten, um in der dynamischen Medienlandschaft bestehen zu können.

Der Workshop wird nach einer kurzen grundlegenden Einführung zu den Themen „maschinelles Lernen“ und KI einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen verschaffen, Potentiale und Herausforderungen aufzeigen und diese in praktischen Demonstrationen darstellen.

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